„Ãœber Menschenrechte und Menschlichkeit – 75 Jahre UN Menschenrechte“
Helge Burggrabe
, Initiator des HUMAN International Culture Project, im Gespräch mit dem Philosophen und Kontemplationslehrer Prof. Dr. Claus Eurich
(HUMANImpuls als Streaming am 29.11.2023)

Im ‚Menschenrechtsjahr 2023‘ luden wir im Rahmen des HUMAN International Culture Project Interessierte zu sechs Zoom-Gesprächen ein.
Die Idee war es, abstrakte Begriffe wie etwa Würde, Heimat, Selbstbestimmung und Menschlichkeit im Kontext der eigenen wie gesellschaftlich-globaler Lebenswirklichkeiten zu reflektieren und mit lebendigem Inhalt zu füllen: Was haben wir, unser Bewusstsein und unser Verhalten mit der Verwirklichung der Menschenrechte hier bei uns und auf der Welt zu tun?
  

Themen & Termine

Donnerstag, 20. April 2023, 19.00 – 21.00 Uhr

Menschenrechte – hin zu einer Kultur des Lebendigen, einer Politik des Lebens

Das Menschenrechtsjahr wirft Licht auf die menschheitsgeschichtliche Ausnahmesituation, in der wir uns derzeit befinden: Unsere Spezies ist an den biophysischen Belastungsgrenzen des Planeten angelangt. So scheint es zunehmend überlebenswichtig, die Sphäre des Sozialen über den Menschen hinaus auf alle Lebewesen zu erweitern. Was bedeutet dies konkret – in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik? Nachdem die Moderne in einen umfassenden Beziehungsschwund geführt hat: Inwiefern ist ein Verlebendigen des Wahrnehmens elementar, um bewusst und Zukunft stiftend neu in Beziehung zu treten – womit wir unser Menschsein neu erfüllen?

  • Dr. Hildegard Kurt, Berlin
    Kulturwissenschaftlerin, Autorin und Mitbegründerin des „und.Instituts für Kunst, Kultur und Zukunfts- fähigkeit e.V.“. Sie verbindet das seit Beuys erweiterte Verständnis von Kunst mit Fragen der Gestaltung einer zukunftsfähigen Zivilisation.

Donnerstag, 4. Mai 2023, 19.00 Uhr – 21.00 Uhr

Menschenrechtsbüro Nürnberg: Engagement für Menschenrechte

Auf dem Hintergrund ihrer Geschichte fühlt sich die Stadt Nürnberg besonders den Menschenrechten verpflichtet. Seit 1997 konzipiert, koordiniert und realisiert dort daher das kommunale Menschenrechtsbüro vielfältige Menschenrechtsaktivitäten der Stadt, u.a. in der Menschenrechtsbildung, mit der Verleihung des Menschenrechtspreises, beim Diskriminierungsschutz und bei der Prävention gegen Extremismus. Gleichzeitig braucht es auch Sensibilität bei uns: Was haben Menschenrechte weltweit mit uns und unse- rer Lebensweise zu tun? Was bedeuten diese für unsere Menschenrechtsarbeit?

  • Martina Mittenhuber, Nürnberg
    Leiterin der Stabsstelle Menschenrechtsbüro & Gleichstellungsstelle der Stadt Nürnberg (seit 2009)

Mittwoch, 14. Juni 2023, 19.00 – 21.00 Uhr

Das Menschenrecht auf Heimat

Heimat ist ein Wort, das unsere Seele zum Schwingen bringt. Hören wir von der Heimat, sind wir berührt, kommen in Resonanz mit unseren Bildern, Gedanken und gelebten Erfahrungen. Heimat ist ein Ort, ein Gefühl von Vertrautheit, das bei Verlust schmerzt, uns zu einem Neubeginn zwingt. Sicher, geborgen, zugehörig, anerkannt und gleichwertig zu sein, gehört substanziell dazu, dass Vertrautheit, Heimat, in uns und um uns herum entstehen kann. An diesem Abend gehen wir auf Spurensuche: Ausgehend vom Hei- matverlust des Vortragenden in der Kindheit gilt es ‚einzuspüren‘ in die Bedeutung der Wirkung und dem Verlust von Heimat in unserem Körper, unserer Seele und unserem Geist im Wandel gelebter Zeit.

  • Harald Homberger, Göttingen
    Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Lehrtherapeut und Weiterbildner der Deutschen Gesell- schaft für Systemaufstellungen, Aufstellungen und Weiterbildungen (seit 1995). Gründer der „Schule des Schauens – Familienstellen und Aufstellungsarbeit im Geiste west- östlicher Weisheit“. Lehrer für Kontemplation (Willigis Jäger), Yoga-Lehrer/Ausbilder BDY/EYU.

Donnerstag, 17. August 2023, 19.00 – 21.00 Uhr

Würde – eine Annäherung

Gleich in Artikel 1 der UN Menschenrechte ist verankert „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie ist zu achten und zu schützen.“ Doch: Der Begriff Würde ist schillernd, zu ihm bestehen in Philosophie und Rechtstheorie kontroverse Positionen. Im Mittelpunkt des Abends steht der Versuch, etwas Klarheit über Genese und Bestimmung des Begriffs Würde zu gewinnen: Worin besteht die menschliche Würde? Welcher Bezug gibt es zu den Menschenrechten? Haben nur Menschen eine Würde? Bei den Überlegun- gen wird zudem die Bedeutung des jeweiligen Würde-Verständnisses für unseren Alltag im Mittelpunkt stehen.

  • Dr. Christoph Lubberich, Bremen
    Theologe und Philosoph, Autor, Dekanatsreferent

Donnerstag, 19. Oktober 2023, 19.00 – 21.00 Uhr

Auch die Natur braucht Rechte.
Ein neues Bild von einem „guten Leben“?

Menschenrechte und Grundrechte für die Natur, für die Erde, sind in einer zukunftsfähigen, menschlichen Welt voneinander abhängig. Die Erfahrungen in der Umweltschutzarbeit zeigen, dass wir daher ein neues Bild von einem „guten Leben“ brauchen. Wir haben bisher zuwenig verstanden, dass ein anthropozentri- scher Standpunkt, der uns und unseren Kindern auch noch ‚genügend Ressourcen‘ garantieren möchte, zu kurz greift.

Die zukunftsorientierte Wende ist nicht erster Linie eine technologische Frage. Es braucht unsere Resonanz mit dem Lebendigen. Aber: Was macht eigentlich das Lebendige aus?

  • Dr. Heribert Wefers, Ottersberg
    Natur-Wissenschaftler, langjährige Tätigkeit im Bereich Umwelt und Kommunikation

Mittwoch, 29. November 2023, 19.00 Uhr – 21.30 Uhr

75 Jahre Erklärung der Menschenrechte.
Ãœber Menschenrechte und Menschlichkeit

HUMAN Impuls-Abend aus dem Atelier „Quintessenz“, Fischerhude

Inmitten zutiefst aufwühlender und verstörender Welt-Ereignisse wirken die 30 Artikel der Allgemeinen Menschenrechte fast wie ein unerreichbares Wunsch-Szenario eines friedlichen Zusammenlebens. Geschrieben und veröffentlicht wurde die UN Menschenrechtscharta unter dem Eindruck der unfassbaren Grauen des Zweiten Weltkrieges. Heute, 75 Jahren nach ihrer Deklaration am 10. Dezember 1948, gilt es, intensiver und drängender denn je miteinander Antworten zu finden:
– Wie wollen wir miteinander auf diesem Planeten leben?
– Welche Menschenpflichten ergeben sich aus den Menschenrechten für jede und jeden
– Wie kann eine anthropozentrische Engführung des Lebens im Sinne Albert Schweitzers geweitet werden: „Ich bin Leben, das leben will inmitten von Leben, das leben will.“?

  • Prof. Dr. Claus Eurich, Billerbeck
    Philosoph, Kontemplationslehrer, Autor zahlreicher Bücher, u.a. „Aufstand für das Leben. Vision einer lebenswerten Ethik“, „Endlichkeit und Versöhnung. Minima Spiritualia“, Professor für Kommunikation und Ethik

  • Helge Burggrabe, Fischerhude
    Komponist, realisiert international Kulturprojekte, die Musik, Tanz, Literatur und Lichtkunst verbinden. Initiator und künstlerischer Leiter des HUMAN International Culture Project, Komponist des HUMAN Orchesterwerks.